Das fünfte Chakra ist das KEHL – CHAKRA oder HALS – CHAKRA oder in der altindischen Gelehrtensprache, Sanskrit, als VISHUDDHA – CHAKRA bezeichnet. Vishuddha bedeutet Reinigung. Die Aufgabe des Kehl-Chakras ist es, den Körper von physischen und psychischen Giften zu entlasten.

Vishuddha → sehr rein

shuddha → rein, klar, frei von, …

Seinen Sitz hat das fünfte Chakra in der Mitte der Halswirbelsäule in etwa auf Höhe des Kehlkopfes. Von dort strahlt sein Energiefeld nach vorne aus und erfüllt den gesamten Hals und strahlt noch weiter nach vorne.

Das Hals-Chakra ist im Körper präsent in allen Körperhöhlungen und Zwischenräumen (z. B. Gelenkspalt). Es entspricht dem Akasha Element, also dem Äther- bzw. Raum-Element. Es steht für Verbindung, für Kommunikation, aber auch für Weite, Geborgenheit im Unendlichen. Seine Farbe ist Violett (oder Lila), wie man sie schon oft auf Bildern aus dem Weltraum gesehen hat.

Es hat 16 Blütenblätter, die für die 16 Haupt-Energiekanäle (Nadis) stehen, die von ihm ausgehen. Die Bija Mantras der Blütenblätter entsprechen den 16 Vokalen des Sanskrit Alphabets: Am, Aam, Im, Iim, Um, Uum, Rm, Rrm, Lrm, Lrrm, Em, Aim, Om, Aum, Am, Ahm.

Die Drüse, die von diesem Chakra gesteuert wird, ist die Schilddrüse (Schilddrüse und Nebenschilddrüse), die an sehr vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt ist und das Hormon Thyroxin bildet. Über die Schilddrüse wird der Spielraum unserer Aktivität reguliert. So sind wir bei einer Unterfunktion müde, schlapp und antriebslos und bei einer Überfunktion dagegen nervös, gehetzt und gereizt.

Die Körperteile, die dem Vishuddha-Chakra zugeordnet werden, sind die Organe der Stimme, die Ohren, der Nacken, die Halswirbelsäule und die Haut.

Das Hals-Chakra steht in der Persönlichkeitsentwicklung für das fünfte Lebensjahrsiebt (ca. 28. – 35. Lebensjahr). Bis zu dieser bzw. in dieser Zeit erfolgt die Ausbildung und Reifung der Persönlichkeit, so dass wir in der Lage sind, für die eigene Haltung, die eigene Meinung einzustehen und Präsenz zu zeigen.

Der Sinn, der dem Vishuddha-Chakra zugeordnet ist, ist das Hören. Hören hat sehr viel mit Kommunikation zu tun, denn Kommunikation bedeutet nicht nur reden, sondern auch (zu)hören. Unsere Sprache, jedes einzelne Wort dehnt sich über Schwingungen im Raum aus. Daher ist das Element des Kehl-Chakras auch der Raum oder Äther.

Anzeichen für ein untersteuertes 5. Chakra können unter anderem Schüchternheit, autistische Züge, Stottern, ein unüberlegtes drauf los Plappern sein. Es kann Schwierigkeiten bereiten, seine eigenen Bedürfnisse mitzuteilen oder man findet keinen Zugang zur eigenen inneren Stimme.

Anzeichen für ein übersteuertes 5. Chakra können eine zu laute Stimme sein, Dominanzverhalten, Intellektualismus und Rationalsimus sein. Ebenso wie keine Schwäche zeigen zu können oder ein manipulativer Sprachgebrauch.

Auf physischer Ebene wirkt sich eine Störung im Kehl-Chakra vor allem auf den Halsbereich aus. Es kann zu Krankheiten der Schilddrüse kommen, zu Verspannungen im Schulterbereich, im Nacken und somit in der Halswirbelsäule. Es kann auch Probleme mit den Ohren und dem Gehör geben (z. B. Ohrensausen, Tinnitus) aber auch mit den Kiefergelenken (z. B. Zähneknirschen).

Positiv:

Fähigkeit, seine Gedanken und Gefühle mutig auszusprechen und dennoch auch zu schweigen, wenn es die Situation erfordert, Ausdrucksvermögen, -kraft (verbal und nonverbal), mentale Stärke, Urteilsvermögen, Offenheit, persönliche Unabhängigkeit (von der Meinung anderer Menschen), Kreativität, stabile Emotionalität, ausgewogenes Handeln, guter Antrieb, Präsenz und Ausstrahlung, ein zu sich Stehen

Negativ:

Unterdrückung der eigenen Gefühle, ständige Angst davor im Unrecht zu sein und Dinge falsch zu verstehen (in den falschen Hals bekommen), Halsstarrigkeit oder übertriebene Anpassung, Aggressivität, Antriebslosigkeit, Lernblockade

Das Vishuddha-Chakra-Tier ist der Elefant, ein Symbol für Weite und Unendlichkeit.

Laut der indischen Gesundheitslehre Ayurveda steuert das Vishuddha-Chakra Janar Loka sowie die Anandamaya Kosha, die Wonnehülle, im Karana Sharira. 

Vishuddha-Chakra steht nicht nur für Kommunikation und Ausdrucksvermögen, sondern auch für den Sat-Aspekt der Wahrheit (Satchidananda), und damit für reines Sein, für unendliche Ausdehnung. Das Hals-Chakra wird als Hauptreinigungs-Zentrum bezeichnet und ist gleichzeitig das Hauptsteuerungs-Chakra für die Sonnen- und Mondenergie. Nur wenn das fünfte Chakra ausgeglichen ist, können Sonnen- und Mondenergie harmonisch im Körper wirken. Es steuert fast alle Meridiane (Energieleitbahnen) im Körper und ist daher für sehr viele psychosomatische Erkrankungen verantwortlich.

Übungen / Asanas, die das Vishuddha – Chakra stärken:

  • Schulterstand – Sarvangasana
  • Pflug – Halasana
  • Fisch – Matsyasana
  • alle rückwärts beugenden Stellungen, bei denen der Kehlraum geöffnet wird
  • Lockerungsübungen für Nacken und Halswirbelsäule
  • Kamel – Ushtrasana
  • Heuschrecke – Shalabhasana
  • Bogen – Dhanurasana
                       

Atemübungen / Pranayama, die das Vishuddha – Chakra stärken:

  • Tiefe Bauchatmung, evtl. mit sanftem Ujjayi
    dabei den Nacken gestreckt und das Kinn in Richtung Kehlkopf geschoben    
  • Brahmari – Atmung
  • Ujjayi – Atmung
  • Sanftes, leichtes Kapalabhati mit angenehmem Kumbhaka   
  • Wechselatmung, sanft mit Konzentration auf den Kehlbereich

Mantras zur Stärkung des Vishuddha – Chakras:

  • Bija-Mantra:     HAM oder HANG
  • Japa – Mantra:
  • Om shri sadashivaya namaha
  • Om shri saraswatyai namaha

Naturerfahrung:    blauer Himmel, sanfte Wellen auf klarem Wasser

Aromatherapie:    Eukalyptus, Pfefferminze, Salbei

Musik:                  New Age Music, obertonreiche Musik

Edelsteine:         Aquamarin, Chalcedon, Türkis

Tee:            Pfefferminze, Salbei

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

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