Religion? Sport? Gymnastik? Rumsitzen und OM-Singen? Philosophie?

 

Wenn du 100 Leute fragst, wirst du auch 100 verschiedene Antworten erhalten. Das liegt an der Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit von Yoga.

 

Yoga ist eines der ältesten Übungssysteme (wenn nicht das älteste überhaupt), das sich in Indien über Jahrtausende entwickelt hat. Im Gegensatz zu den vielen verschiedenen ordinären Sportarten, die in erster Linie zur Ertüchtigung des Körpers dienen (Ausdauer steigern, Muskeln aufbauen, Herz-Kreislauf-System stärken, …), möchte Yoga nicht nur den Körper sondern vor allem Geist und Seele stärken und gesund erhalten und so den Übenden zu einer gesamten harmonischen Persönlichkeit entwickeln.

 

Das Wort YOGA stammt aus der alt-indischen Gelehrtensprache “Sanskrit“, einer der ältesten Sprachen der Welt. Die Wurzel des Wortes Yoga ist “yui“, was oftmals mit “verbinden“ übersetzt wird. Und was soll verbunden werden? Körper – Geist – Seele. Der Körper wird dabei, bildlich gesprochen, häufig mit einem Haus verglichen, in dem Geist und Seele wohnen. Achte also auf das Haus, damit sich Geist und Seele darin wohlfühlen können. Derjenige, der durch die Yoga-Praxis lernt, bewusster mit seinem eigenen Körper umzugehen, wird frei werden von gesundheitlichen Problemen und kann sich besser geistig und seelisch weiterentwickeln.

 

Man unterscheidet sechs Hauptwege / Arten des Yoga.  

Wege / Arten des Yoga

(1)    Hatha Yoga – Yoga des Körpers

(2)    Jnana Yoga – Yoga des Wissens

(3)     Kundalini Yoga – Yoga der Energie

(4)     Raja Yoga – Yoga der Meditation

(5)    Bhakti Yoga – Yoga der Hingabe

(6)    Karma Yoga – Yoga der Handlung

 

Hauptsächlich wird in den Kursen, die von der VHS, in Fitness-Studios oder auch in Yogaschulen angeboten werden, das sogenannte Hatha Yoga unterrichtet, weil es in der westlichen Welt, den Übenden leichter fällt über die körperlichen Übungen zur geistigen Entspannung zu gelangen.

 

Hatha Yoga will den Übenden in folgenden 5 Punkten helfen, sich weiterentwickeln:

(1)     Bewusste Atmung

(2)     Bewusste Körperhaltung

(3)     Bewusste Entspannung

(4)     Bewusste Ernährung

(5)    Meditation & Positives Denken

 

Eine Hatha Yoga Stunde ist in der Regel wie folgt aufgebaut:

– kurze Anfangsentspannung (Ankommen und den Alltag ausblenden)

– Pranayama (Atemübungen), Asanas (Körperübungen)

– Shavasana (Tiefenentspannung zur harmonischen Verteilung freigesetzter Energien)

 

Eine der wichtigsten Yogaschriften, die Yoga-Sutras von Patanjali, beschreiben Empfehlungen oder Regeln für das Soziale Miteinander, die das Leben in der menschlichen Gesellschaft einfacher machen sollen.

Dabei werden zwei Hauptarten von Empfehlungen / Regeln unterschieden: Regeln / Empfehlungen zum Umgang mit der Umwelt, die sogenannten YAMAS und die Regeln / Empfehlungen zum Umgang mit sich selbst, die sogenannten NIYAMAS.

 

Yoga – liebevoller Umgang mit dir selbst und deiner Umwelt

YAMAS:

 

Ahimsa

Nichtverletzen / Gewaltlosigkeit

 

Satya

Wahrhaftigkeit

 

Asteya

Nichtstehlen

 

Brahmacharya

Enthaltsamkeit

 

Aparigraha

Unbestechlichkeit

 

 NIYAMAS:

 

Saucha

Reinheit

 

Santosha

Zufriedenheit

 

Tapas

Askese

 

Swadhyaya

Selbststudium

 

Ishvarapranidhana

Verehrung des Göttlichen

 

 

Aus christlicher Sicht kann man die Yamas und Niyamas vielleicht mit den 10 Geboten aus der Bibel vergleichen. Auch werden Empfehlung / Regeln für das Soziale Miteinander in der Gesellschaft beschrieben.

 

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

 

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