Das zweite Chakra ist das SAKRAL – CHAKRA oder in der altindischen Gelehrtensprache, Sanskrit, als SWADHISTANA – CHAKRA bezeichnet. Es wird mit „Ihr liebster Aufenthaltsort“ übersetzt.
swa → eigen
adhisthana → Wohnung
Seinen Sitz hat das zweite Chakra im Beckenraum, genauer zwischen Schambein und Kreuzbein, von vorne betrachtet ca. zwei fingerbreit unter dem Nabel. Diesem Chakra werden daher die Fortpflanzungsorgane zugeordnet. Es wird deshalb auch oft als Sexualchakra bezeichnet.
Orange ist die Farbe, die dem Swadhistana-Chakra zugeordnet ist. Es wird mit sechs Lotusblütenblätter dargestellt. Das Swadhistana-Chakra beherrscht die Bhuvar Loka bzw. die Pranamaya Kosha, die Energiehülle, in der Linga Sharira, also im Astralkörper.
Wasser ist das Element, das dem zweiten Chakra zugeordnet ist. Wasser deshalb, weil es für Reinheit steht, weil es für das Entstehen von Leben im Allgemeinen steht. So ist dies der Blutkreislauf und auch alle anderen Körpersäfte diesem Chakra zugeordnet. Aus yogischer Sicht liefert es uns das Wasser für die Geschmeidigkeit der Gelenke und es liefert die grundlegende Lebensenergie.
Der Sinn, der dem zweiten Chakra zugehörig ist, ist der Geschmack, der ja mit Wasser in einer Beziehung steht. Kannst du dein Essen genießen und es schmeckt dir gut, ist alles im Gleichgewicht. Wenn du zu viel isst oder Ungesundes isst, besteht die Möglichkeit, dass es dir schwerfällt, deine Gefühle wahrzunehmen und mitzuteilen.
Die Drüsen, die von diesem Chakra gesteuert werden, sind die Eierstöcke bei den Frauen und die Hoden sowie die Prostata bei den Männern. Die Geschlechtsdrüsen produzieren die Östrogene bzw. die Testosterone.
Die Körperteile, die dem Swadhistana-Chakra zugeschrieben werden, sind die Fortpflanzungsorgane, die Nieren, die Blase und der Dickdarm.
Yoga-Übungen, die das zweite Chakra stärken, sind also vor allem Asanas, die auf den Beckenraum, den Kreuzbein-Bereich bzw. die Lendenwirbelsäule wirken.
Ist das Swadhistana-Chakra in irgendeiner Weise gestört oder blockiert, kann sich das in folgenden Symptomen zeigen: Trägheit und die Unfähigkeit übermäßiges Gewicht abzubauen, Festhalten am Alten, Aggression oder übermäßige Nachgiebigkeit, Ängste und Phobien, Kontaktschwierigkeiten, Probleme mit den Unterleibsorganen oder dem Ilio-Sakral-Gelenk, diverse Stoffwechselstörungen, Probleme mit Haut und Schleimhaut sowie mit Haaren und Nägeln.
Wenn das Swadisthana-Chakra im Gleichgewicht ist, zeigt sich das in der Fähigkeit, sich gut anzupassen an neue Situationen und Veränderungen, in Erkenntnis, in Vitalität und Lebensfeuer, in einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und Energiehaushalt. Es zeigt sich in der Fähigkeit, gut mit Ängsten umzugehen bzw. sie zu überwinden, Herausforderungen anzunehmen und sich ihnen zu stellen. Außerdem zeigt es sich in der Fähigkeit, mit der Vergangenheit abzuschließen und Ballast abzuwerfen und im Ausleben positiver, emotionaler Energie.
Wenn das Swadhistana Chakra untersteuert ist, zeigt sich das vor allem in einem sehr zurückgezogenen Lebensstil, einem Mangel an Sexualität, an Unfruchtbarkeit, bei Frauen an Menstruationsbeschwerden, aber auch an Ess-Störungen oder einem allgemeinen Fehlen von Lebensfreude. Das zweite Chakra ist der Ort, wo das “Selbst“ ruht. Es ist der Ort, wo unser “Selbst“ am präsentesten ist und ist die Grundlage für all unser Tun.
Das Swadhistana-Chakra steht für Sexualität, für Arterhaltung, für Familie, Zärtlichkeit, Sinnlichkeit. Dem zweiten Chakra werden auch das Unterbewusstsein und die Instinkte zugeordnet.
Positiv:
Hingabe, Loslassen, Liebe, Demut, Mitgefühl, Mitleid, Intuition, Fließen, Gottesliebe, Vertrauen
Negativ:
Hohes Ruhebedürfnis, Tatenlosigkeit, innere Unruhe, Schlafschwierigkeiten, -störungen, Willensschwäche, fehlende Kraft zur Veränderung
Das Swadhistana-Chakra-Tier ist der Alligator.
Übungen / Asanas, die das Swadhistana – Chakra stärken:
- Schulterbrücke
- Vorwärtsbeuge, gegrätscht
- alle Übungen zur Öffnung der Hüften
- Lotussitz bzw. seine Variationen
- Schildkröte
- Seitbeugen
- wedelnde Palme
- Dreieck, stehend und kniend
- winkender Baum
- Mondgruß
Atemübungen / Pranayama, die das Swadhistana – Chakra stärken:
- Tiefe Bauchatmung zum Zentrieren
- Tiefe Bauchatmung, mit Atempause dabei den Beckenboden anspannen
- Feueratem (Kapalabhati)
- Wechselatmung (Anuloma Viloma), harmonisiert die Körpersysteme
länger als 5 Minuten und mit Chakrakonzentration üben - Chandra Bheda zur Aktivierung der Mondenergie
Mantras zur Stärkung des Swadhistana – Chakras:
- Bija-Mantra: VAM
- Japa – Mantra
- Om shri mahalakshmyai namaha
- Om namo narayanaya (Vishnu-Mantra)
Naturerfahrung: Mondlicht, klares Wasser
Aromatherapie: Ylang-Ylang, Sandelholz, Pfeffer,
Vanille, Blutorange
Musik: fließende Musik
Edelsteine: Karneol, Mondstein
Tee: Brennessel, Schafgarbe
Wohl. Wohler. Pudelwohl.
Bilder: pixabay
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