Das unterste und zugleich erste Chakra ist das WURZEL – CHAKRA oder in der altindischen Gelehrtensprache, Sanskrit, als MULADHARA – CHAKRA bezeichnet. Muladhara wird mit “Ort der Wurzel“ oder “Ursprung“ übersetzt.

mula → Wurzel, Basis, Anfang

dharana → Erde, aufnehmen, fließen, unterstützen

Seinen Sitz hat das unterste Chakra zwischen den Geschlechtsorganen und dem Darmausgang und es ist mit dem untersten Teil der Wirbelsäule, dem Steißbein, verbunden. Das Steißbein ist der Teil der Wirbelsäule, der bei vielen Tieren, dadurch dass er noch vollständig ausgebildet ist (Schwanz), für Stabilität sorgt.

7 Chakren

In den ersten sieben Lebensjahren entwickelt sich das Muladhara-Chakra. Es ist sicherlich kein Zufall, dass sich in dieser Zeit auch das Urvertrauen entwickelt. In diesen ersten sieben Jahren wird die Basis für die Fähigkeit in uns gelegt, Vertrauen zu entwickeln. Im 8. Lebensjahrsiebt, das heißt so ab dem 50. Lebensjahr rückt das Muladhara – Chakra noch einmal in den Fokus, denn der Chakra-Zyklus beginnt dort noch einmal von vorne, allerdings auf einer höheren Ebene.

Rot, die Farbe, die man auch im Erdinneren findet, wird dem untersten Chakra zugeordnet. So ist das Element, das ihm zugehörig ist auch die Erde (Erdelement: Prithivi Tattwa). Rot ist auch die Farbe, die Energie gibt. Dem Wurzelchakra werden vier Lotusblütenblätter zugeordnet, wobei diese vier Blätter symbolisch für die vier Himmelsrichtungen stehen. Diese vier Blütenblätter stehen auch für die vier Hauptenergiekanäle (Nadis), die von diesem Chakra ausgehen.

Der erste Sinn, der sich bei einem Neugeborenen entwickelt ist der Geruchssinn und so wird auch dieser Sinn dem ersten Chakra zugeordnet. Muladhara-Chakra entspricht Bhur Loka. Bhur Loka ist die Erd-Ebene. Dieser entspricht auch die Annamaya Kosha, die Nahrungshülle, und Stuhla Sharira, also der physische Körper.

Die Drüse, die von diesem Chakra gesteuert wird, ist die Nebenniere. Die Nebennieren produzieren das Hormon Adrenalin, das unter anderem für das Überleben (Flucht, Angst, Schmerz, …) aus evolutionsgeschichtlicher Sicht eine wichtige Rolle gespielt hat. So haben auch die Grundbedürfnisse, alles das, was zur Selbsterhaltung wichtig ist, wie Trinken, Essen oder Schlafen ihren Sitz im untersten Chakra.

Die Körperteile, die dem Muladhara-Chakra zugeschrieben werden, sind die Füße und die Beine, also die Körperteile, die die Verbindung zur Erde herstellen und alle Teile, die dem Körper Festigkeit verleihen, allen voran die Knochen. Außerdem der Mastdarm (Rektum), Enddarm und Anus.

Yoga-Übungen, die das erste Chakra stärken sind also vor allem Stehende Asanas, Balance-Übungen und alle Stabilisationspositionen.

Die Beziehungen, die dem untersten Chakra zugeordnet sind, sind natürlich die ersten Beziehungen, die im Leben geknüpft werden: Mutter, Vater, Familie als Fundament des Lebens, das zu Hause, die soziale Umgebung und dann später Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz, …

Ist das Muladhara Chakra in irgendeiner Weise gestört oder blockiert, kann sich das in folgenden Symptomen zeigen: Obstipation (Verstopfung), Hämorrhoiden, Knieprobleme, Ischiasschmerzen, Gelenkschmerzen, Gewichtsprobleme.

Wenn das Muladhara Chakra übersteuert ist, zeigt sich das darin, dass Menschen bis zur Erschöpfung arbeiten (Workaholic), dass sie mehr Geld ausgeben, als sie haben oder aber das genaue Gegenteil davon, dass sie Geld gerne horten (Geiz), sich sehr langsam bewegen, träge und/oder übergewichtig sind oder aber Menschen sind, die Veränderungen scheuen.

Wenn das Muladhara Chakra untersteuert ist, zeigt sich das vor allem in Ängstlichkeit, starkem Untergewicht, schlechtem Körpergefühl oder in eher chaotischen Menschen.

Das Wurzelchakra steht für die Fähigkeit, uns im Leben zu verwurzeln und unseren Platz im Leben zu erkennen und anzunehmen. Es steht für den Kontakt zum Körper und zur Mutter Erde. Die gute Verbindung zu Mutter Erde, deren Energie über dieses Chakra in uns einströmt, gibt uns ein Gefühl der Sicherheit. Die dichteste Schwingungsenergie aller Chakras ist im Muladhara – Chakra. Ein ausgeglichenes Wurzelchakra ermöglicht einen sicheren Stand (wie ein Elefant) und nichts schmeißt einen so schnell um.

Positiv:

Beständigkeit, Ruhe, Ausdauer, Gleichgewicht, gesunder Menschenverstand, Realitätssinn, Sparsamkeit, Prinzipientreue, Willenskraft, Leistungswille, Belastbarkeit, Unermüdlichkeit

Negativ:

Hohes Ruhebedürfnis, Tatenlosigkeit, innere Unruhe, Schlafschwierigkeiten bzw. Schlafstörungen, Willensschwäche, fehlende Kraft zur Veränderung

Das Muladhara-Chakra-Tier ist der Elefant, das größte und schwerste Säugetier an Land.

Laut der indischen Gesundheitslehre Ayurveda ist diesem Chakra das Kapha Dosha zugeordnet.

Heldenstellung

Übungen / Asanas, die das Muladhara – Chakra stärken:

  • Fersensitz
  • Stellung des Kindes
  • Helden-/Kriegerstellungen
  • Dreieck
  • Baum
  • Tänzer
  • Adler
  • Happy Baby Pose
  • und alles was auf die Füße, Knöchel, Knie, Beine, Becken, Steißbeinbereich wirkt
    auch Venenpumpe aktivieren, Hockstellungen, Becken-Uhr, Vorwärtsbeugen

Atemübungen / Pranayama, die das Muladhara – Chakra stärken:

  • Tiefe Bauchatmung, evtl. mit kleiner Atempause zwischen den Atemzügen
  • Tiefe Bauchatmung, mit Atempause dabei den Beckenboden anspannen
  • Feueratem (Kapalabhati)
  • Wechselatmung (Anuloma Viloma)
  • Atmen mit (tiefem) Summton (Brahmari), mit Vibration im Muladhara – Chakra

Mantras zur Stärkung des Muladhara – Chakras:

  • Bija-Mantra:    „LAM“
  • „Ich finde Zugang zu meinen Wurzeln“
  • „Ich bin gut verwurzelt“
  • Japa – Mantra
  • Om gam ganapataye namaha
  • Om kurma devaya namaha

Naturerfahrung:   Morgenrot, Abendrot, frische Erde

Aromatherapie:    Zeder, Nelke, Rosmarin

Musik:                    Rhythmusbetont, Trommeln

Edelsteine:            Achat, Granat, Rubin

Tee:                         Baldrian, Holunderblüten, Lindenblüten

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

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