Wirbelsäule – Lebensachse und Mittelachse unseres Körpers

Aufbau der Wirbelsäule

Wirbelsäule ist die Bezeichnung für die Gesamtheit der Wirbel. Sie setzt sich von oben nach unten betrachtet, zusammen aus sieben Halswirbeln (HWS), zwölf Brustwirbeln (BWS), fünf Lendenwirbeln (LWS) und daran folgend dem Kreuzbein und dem Steißbein.

Ein Erwachsener hat insgesamt nur noch 26 Wirbel während ein Baby noch 33 Wirbel hat. Bei den Babys sind die Wirbel des Kreuz- und Steißbeins noch nicht verwachsen.

Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die aus einem faserigen Knorpel mit einem äußeren Bindegewebsring und im Innern einen gallertartigen festen Kern bestehen.

Funktionen der Wirbelsäule

Unsere Wirbelsäule hat drei wichtige Funktionen:

  1. Statik:     Die Wirbelsäule ist für die Aufrichtung unseres Körper verantwortlich. Alle anderen Knochen sind irgendwie an die Wirbelsäule angebunden und nicht nur die Knochen, auch die Bauch-     und Brustorgane sind über das fasziale Gewebe (Bindegewebe) mit der Wirbelsäule verbunden und verleihen dem Körper Festigkeit und somit Statik.
  2. Bewegung:     Die Wirbelsäule darf nicht nur fest sein, sie soll uns auch Bewegung in vielerlei Richtungen ermöglichen. So ist die Wirbelsäule nicht starr wie eine Säule, sondern ermöglicht uns dadurch, dass sie aus vielen Wirbeln besteht, die gegeneinander flexibel sind, diese Bewegungsfreiheit: nach vorne, nach hinten, nach links, nach rechts und sogar Drehungen.
    Bänder und Muskeln setzen an den Dornfortsätzen und den Querfortsätzen     der Wirbelbogen an und sorgen für die Stabilität und Elastizität der gesamten Wirbelsäule.
  3. Schutz:     Die kompakten Wirbelkörper (eine Ausnahme bilden die obersten Halswirbel und die Wirbel des Kreuz- und Steißbeins) haben zwei Gelenkflächen und sind über Zwischenwirbelgelenke an den Gelenkfortsätzen miteinander verbunden. An sie schließt sich der Wirbelbogen an, der auch das Wirbelloch bildet. Die übereinander liegenden Wirbellöcher bilden den sogenannten Wirbelkanal, durch den das Rückenmark gut geschützt verläuft. Verzweigungen unseres Rückenmarks treten als die sogenannten Spinalnerven seitlich zwischen den Wirbeln aus.

Durch die natürlichen Krümmungen hat die Wirbelsäule die Form eines doppelten S und kann mit Hilfe der Bandscheiben, Erschütterungen, Stöße und Belastungen wie die Stoßdämpfer eines Autos wunderbar abfangen.

Die Halswirbelsäule ist in nahezu alle Richtungen beweglich. Die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule, deren Wirbel über Gelenke mit den 12 Rippenpaaren verbunden sind, ist dagegen eher begrenzt ist. Die Lendenwirbelsäule schließlich ist bei Vor- und Rückbeugen noch relativ beweglich, aber bei Neigungen zur Seite oder bei Drehungen stark eingeschränkt. Viele Probleme im unteren Rücken und im Lenden- wirbelsäulenbereich entstehen allerdings dadurch, dass durch unsere eher bewegungsarme Lebensweise die Flexibilität der Brustwirbelsäule stark einschränkt und die Lendenwirbelsäule dies auszugleichen versucht. Kreuzbein und Steißbein sind unbeweglich.

Yoga bietet sehr gute Möglichkeiten, um Rückenschmerzen ganz gezielt entgegenzuwirken.

Yoga-Übungen (Asanas) sorgen dafür, dass durch die bewusste Bewegung Knochen und Knorpel zur Neubildung angeregt werden. Bei Drehbewegungen wie z. B. dem Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) werden die Bandscheiben stark zusammengedrückt und Stoffwechsel-Abfallprodukte herausgepresst, um sich danach bei einer Zwischenentspannung wieder mit frischen Nährstoffen aus dem umliegenden Gewebe zu stärken. Man kann es sich bildlich wie einen Schwamm vorstellen, aus dem alles Wasser herausgepresst wird, um sich danach wieder richtig vollsaugen zu können.

Dies gilt übrigens für alle Knorpelgewebe des Körpers. Kein Knorpel in unseren Gelenken hat eine eigene Blutversorgung und ist daher auf regelmäßige Bewegung angewiesen um den Stoffwechselprozess aktiv zu halten.

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.