(1)  Jnana-Yoga – Yoga des wahren Wissens

 

Das Wort Jnana stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Wissen, Weisheit, Erkennen oder Erkenntnis, Kennenlernen, Kennen oder Verstehen.

Jnana-Yoga befasst sich mit der Suche nach Erkenntnis und Erlösung. Daher wird es eben auch als “Yoga des wahren Wissens“ oder auch als “Yoga der spirituellen Erkenntnis“ bezeichnet. Jnana-Yoga befasst sich mit dem philosophischen Bereich des Yoga. Es wird beispielsweise zu Fragen meditiert wie zum Beispiel:

  •     Wer bin ich?
  •     Woher komme ich?
  •      Woher kommt die Welt?
  •     Was ist der Sinn des Lebens?
  •     Was ist der Ursprung allen Seins?
  •     Was ist real und was nur Illusion?
  •     usw.

 

Ziel(e) des Jnana-Yogas

  • Erkennen der Wahrheit
  • Erreichen von Weisheit
  • Erlösung, Erleuchtung, Freiheit

 

Die meisten Menschen laufen “blind“ durchs Leben, beschäftigen sich mit Dingen (privat und/oder beruflich), die sie nicht wirklich interessieren. Dies führt zu Verhaftung und Leiden. Leiden durch Unwissenheit (Avidya).

Nach den alten Lehren ist das Wissen allerdings in jedem Menschen verankert. Es muss nur wieder hervorgeholt werden, verwirklicht werden. Dies geschieht nach den Lehren des so:

1. Zuhören (Shravana)

Die alten Lehren wurden vor tausenden von Jahren (weil es damals noch keine Bücher gab) mündlich überliefert. Vom Lehrer an den Schüler weitergegeben und der wiederum gab es an seinen Schüler weiter, also von Generation zu Generation.

2. Nachdenken und Reflexion (Manana)

Das Hören der Lehren ist der erste Schritt und wie in der Schule reicht dies meist nicht aus. Um zu verstehen, ist eine gewisse     Nachbereitung des Gehörten notwendig, das sich bewusste Befassen mit dem Gehörten. Dann erfolgt ganz allmählich das bewusste Annehmen und die Verwirklichung. So sind viele Niederschriften des Jnana-Yogas als Dialog bzw. als Zwiegespräch zwischen Lehrer und Schüler verfasst.

3. Meditieren und Verwirklichen (Nididhyasana und Anubhava)

Regelmäßige Meditation hilft bei der weiteren Vertiefung und Verwirklichung des Wissens und hilft auch dabei, dieses Wissen mehr und mehr im Alltag umzusetzen. Ist nun (nach Jahren oder Jahrzehnten) der regelmäßigen Praxis die volle Verwirklichung des Wissens im Jnana-Yoga erreicht, wird man zum sogenannten Jivamukti (zum lebend Erleuchteten).

 

Hilfsmittel des Jnana-Yoga

Für die Interessierten und Aspiranten der Yoga-Philosophie gibt es folgende Hilfsmittel auf dem Weg:

  • Loslösung von weltlichen Dingen und Wünschen ( Vairagya)
  • Sehnsucht und Suche nach  der Wahrheit, nach dem Wahren, dem Beständigen (Mumukshutva)
  • Regelmäßige Praxis des Jnana-Yogas, daraus folgend Entwickeln der Tugenden des Yogas:  Kontrolle über Geist und Sinne, ethisches Verhalten, Ausdauer, Glauben, Meditation.
  • Unterscheidungskraft: Dessen, was vergänglich ist und dessen, was bleibt (Viveka)

 

Schriften des Jnana-Yoga sind die Veden (Sanskrit: abgeleitet von Veda, heiliges Wissen), die bis heute ältesten Schriften des alten Indiens (wahrscheinlich zwischen 1500 – 800 v. Chr. niedergeschrieben).

Zu den Veden gehört eine Sammlung von philosophischen Texten, religiöse Dichtung aber auch rituelle Mantras und Formeln, die in textlichen Abschnitten näher erläutert und interpretiert werden. Insgesamt sind vier Veden sowie 108 Upanishaden (letzter Teil der Veden) bekannt.

 

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

 

 

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