(4) Fisch – Matsyasana

Fisch – Matsyasana

Die vierte Übung in der Rishikesh-Reihe ist der Fisch oder Matsyasana.

Der Fisch wird in der Rishikesh-Reihe immer nach dem Pflug geübt, quasi als Gegenstellung.

Der Sanskritname “Matsyasana“ setzt sich wieder aus 2 Wörtern zusammen:

Matsy – Fisch und Asana – Stellung

Die Fischstellung hat eine öffnende, befreiende Wirkung, aber dazu weiter unten mehr.

 

Fisch – Wirkung auf den Körper

Rückenbeschwerden vermeiden

Durch die Dehnung im vorderen Halsbereich harmonisiert Matsyasana die Schilddrüse und erhöht die Vitalität. Der Fisch wirkt Verspannungen im Bereich der Schulter- und Rückenmuskeln entgegen und sorgt für mehr Beweglichkeit im Lenden- und im Halswirbelbereich. Er kräftigt die Muskulatur im oberen Rücken und wirkt gegen Rundrücken. Matsyasana regt außerdem die Tätigkeit der Nieren an und bei Frauen kann er entkrampfend und entspannend wirken bei Regelschmerzen.

Spannungen im Herzbereich, sowohl körperliche auch emotionale, werden abgebaut. Der Fisch wirkt außerdem anregend auf die Zirbeldrüse.

Bitte Vorsicht bei:

  • Erkrankungen der Schilddrüse nur nach Absprache mit einem Arzt
  • Problemen im Nackenbereich
  • Schwindel
  • Bluthochdruck
  • Bandscheibenvorfall

Gedehnte Muskeln in Matsyasana

  • Brustmuskulatur (Pectoralis)
  • Halsmuskulatur

Gestärkte Muskeln in Matsyasana

  • Kapuzenmuskel (Trapezius)
  • Rückenstrecker
  • breite Rückenmuskeln (Latissimus)
  • Armbeuger (Bizeps)

Fisch – Wirkung auf den Geist

Der Fisch öffnet den Brustkorb. Im Brustkorb befindet sich das Herz. Und das Herz steht wie kein anderes Organ für Gefühle und Liebe. Durch die Dehnung des Brustkorbes hilft der Fisch somit, das Herz zu öffnen und emotionale Anspannung, die sich teilweise über Jahre aufgestaut hat, zu lösen. Er schenkt dem Übenden ein Gefühl von Freiheit, von Offenheit bis hin zu einem Gefühl von Freude.

Fisch – energetische Wirkung

Rückenbeschwerden vermeiden

Matsyasana erhöht die Vitalität und hat eine anregende Wirkung. In der Asana wird zum einen der Brustkorb und der Herzbereich gedehnt und geöffnet, was Verletzbarkeit und die Angst vor Ablehnung minimieren kann. Und zum anderen wird auch der Kehlbereich gedehnt und geöffnet, was wiederum bei Kommunikationsproblemen hilfreich ist. Freies Reden wird gefördert und Schüchternheit gemildert.

 

 

Fisch und die zugeordneten Chakren

  • Vishuddha Chakra (Kehle)
  • Anahata Chakra (Herz)

Fisch – Warum?

Matsyasana wird eine heilende Wirkung für viele Krankheiten zugesprochen. So hilft der Fisch bei Verdauungsproblemen, wie z. B.. Verstopfung (Opstipation).

Durch die Weitung des Brustkorbes und demzufolge die tiefere Atmung hat diese Asana auch positive Effekte bei Asthma und chronischer Bronchitis, selbst bei Tuberkulose.

Der Fisch kann Verspannungen im Hals- und Nackenbereich lösen und ist besonders nach dem Schulterstand und Pflug zu empfehlen. Da im Schulterstand und Pflug Brustkorb und Kehlbereich leicht zusammengedrückt werden, erfahren sie im Anschluss mit dem Fisch eine wundervolle Dehnung. Vor allem die Lungenspitzen erhalten in der Übung vermehrt Sauerstoff.

Eine gesteigerte Blutzufuhr erhalten auch die Nerven im Halsbereich. Die dorsalen Nerven werden angemessen stimuliert.

Stimuliert werden auch die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und die Zirbeldrüse (Epiphyse). Beides endokrine Drüsen, die einen enormen Einfluss auf den menschlichen Körper haben: Hirnanhangdrüse auf den Stoffwechsel und die Zirbeldrüse auf den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Fisch – Tipps

  • Schultern nicht verkrampfen und zu den Ohren ziehen
  • Kiefer entspannen durch leicht geöffneten Mund, trotzdem durch die Nase atmen
  • So wenig Gewicht wie möglich auf den Kopf verlagern und den größten Teil der Bewegung aus der Brustwirbelsäule heraus machen
  • Beine strecken, leichte Grundspannung
  • Bewusste Atmung mit Konzentration auf die Ausdehnung des Brustkorbes und die Öffnung des Herzens, auch auf spiritueller Ebene

Fisch – Alternativen

– Mit Hilfsmittel (scherzhaft auch: Fauler Fisch) für Anfänger sehr gut geeignet bzw. auch im Yin-Yoga, wenn die Stellung einige Minuten entspannt gehalten wird. Dabei einfach eine zusammengerollte Decke oder ein längliches Kissen längs (also in Richtung der Wirbelsäule) zwischen die Schulterblätter legen und die Arme locker etwas vom Körper abspreizen, Handflächen nach oben, Atmung fließen lassen und die öffnende Wirkung genießen

– dynamische Schulterbrücke (auch für Anfänger geeignet)

– Schiefe Ebene – Purvottanasana (auch für Anfänger geeignet)

– Supta Vajrasana – Fisch aus dem Diamant-Sitz heraus (Fortgeschrittene)

– Padma-Matsyasana – Fisch aus dem Lotus-Sitz heraus (Fortgeschrittene)

– Matsyasana mit gehobenen Armen und Beinen (Fortgeschrittene)

 

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

 

Wohlbefinden in jedem Alter.

 

Nächste Woche: Teil 5, Vorwärtsbeuge