(3) Pflug – Halasana

Nach dem Kopfstand und dem Schulterstand folgt als dritte Übung in der Rishikesh-Reihe der Pflug. Wie die beiden ersten Haltungen zählt auch der Pflug zu den Umkehrstellungen im Hatha-Yoga und wird meist aus dem Schulterstand heraus ausgeführt.

Der Sanskritname des Pfluges “Halasana“ setzt sich aus 2 Wörtern zusammen:

hala – Pflug   und asana – Stellung

Die Körperhaltung des Pflugs erinnert tatsächlich an jenes Arbeitsgerät aus der Landwirtschaft, das schon vor etlichen Hundert Jahren zum Einsatz kam, um die Böden aufzulockern.

 

Pflug – Wirkung auf den Körper

Die Stellung des Pfluges ist quasi noch eine Steigerung zum Schulterstand und verspricht eine noch bessere Dehnung des gesamten Rückens und der Halswirbelsäule. Eine gute Dehnung wiederum ist die Voraussetzung für mehr Flexibilität.

Regelmäßiges Üben des Pflugs dehnt den längsten Nerv im menschlichen Körper (Ischiasnerv), der vielfach auch als der Lebensnerv bezeichnet wird. Rückenschmerzen können so gelindert werden.

Auch der obere Rücken, der Nacken und der Schulterbereich profitieren durch diese Asana und werden wieder beweglicher. Nackenmuskulatur wird entspannt.

Die gesamte Wirbelsäule wird in Halasana sanft gedehnt. Hier nochmal der Hinweis, dass in der Yoga-Welt behauptet wird, man sei so alt, wie die Wirbelsäule flexibel ist. Also ist auch Halasana eine tolle Übung, dem Altern die Stirn zu bieten.

Auch die rückwärtigen Beinmuskeln und Sehnen, die durch unsere sitzende Lebensweise meist verkürzt sind, werden gedehnt.

Durch das leichte Zusammenpressen der Halsvorderseite wird die Schilddrüse harmonisiert. Da auch im Pflug, die Schwerkraft umgekehrt wird, werden die Bauchorgane gut durchblutet und leicht massiert.

Bitte Vorsicht bei:

4 Tage – 4 Übungseinheiten GRATIS

  • akuten Nackenproblemen
  • Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule
  • Schilddrüsenproblemen (Überfunktion)
  • Augenkrankheiten (z. B. Netzhautablösung)
  • schweren Herzbeschwerden
  • starkem Bluthochdruck
  • Osteoporose
  • starkem Übergewicht
  • fortgeschrittener Schwangerschaft

Gedehnte Muskeln im Pflug

  • Rückenstrecker rechts und links der Wirbelsäule
  • Kapuzenmuskel
  • Nackenmuskeln
  • Gesäßmuskeln
  • Wadenmuskeln

 

Pflug – Wirkung auf den Geist

Wie der Pflug eines Bauern den Acker auflockert und so die Grundlage schafft für den Samen und die Pflänzchen und deren Wachstum, so legt regelmäßig praktizierter Halasana die Grundlage und die Kraft für Veränderungen im Leben. Er schenkt die dafür notwendige Ruhe und Geduld.

Wenn der Pflug korrekt ausgeführt werden kann (nach langer, regelmäßiger Praxis), wird der Atem, trotz des Druckes auf Bauch und Brustkorb, immer tiefer, das Gedankenkarussell verlangsamt sich und der Geist wird ruhiger und klarer. Dies kann auch bei Schlafproblemen durchaus hilfreich sein.

 

Pflug – energetische Wirkung

Der Blutstrom im gesamten Körper wird angeregt. Der Pflug verhilft so zu mehr Energie und fördert die natürliche Entgiftung (Detox).

Pflug und die zugeordneten Chakren

  • Vishuddha Chakra (Kehle)
  • Anahata Chakra (Herz)

 

Pflug – Warum?

Durch die starke Dehnung des gesamten Rückens werden nicht nur die Muskeln gestretcht, sondern auch die Wirbelsäule. Die einzelnen Wirbel werden auseinandergezogen und schaffen wieder mehr Platz für die Bandscheiben, auf denen im Alltag so viel Druck lastet. Degenerative Prozesse werden verlangsamt vielleicht sogar gestoppt.

Der Pflug wirkt sich auch günstig aus auf die vielen Nervenstränge zum einen in der Wirbelsäule und zum anderen rechts und links von der Wirbelsäule. Der Blutstrom und die Nährstoffversorgung genau an den Schnittstellen zwischen Nervenendigungen und Muskulatur werden erhöht. Daher ist Halasana auch bei akuten muskulären Problemen, wie z. B. einem Hexenschuss sehr zu empfehlen.

 

Bewegen ohne Schnaufen

Pflug – Tipps

  • Kinn immer zur Brust ziehen
  • Kopf immer in der Ausgangsposition halten und nie nach rechts oder links wenden → das ist nicht gut für den Nacken
  • nie den Atem anhalten

 

 

Hilfsmittel

Damit nicht zu viel Gewicht auf der Halswirbelsäule lastet, kann man eine zusammengefaltete Decke unter die Schultern (!) legen. Der Kopf allerdings sollte auf der Matte liegen (tiefer als der Nacken), also ohne zusätzliche Unterlage.

Wenn die Füße anfangs noch nicht bis zum Boden gelangen, kann man einfach einen Stuhl hinter den Kopf stellen und die Fußspitzen dort entspannt ablegen. Dann ist nicht so viel Druck im Bauch- und Brustbereich und das gleichmäßige, tiefe Atmen fällt nicht so schwer. Auch für den Rücken ist es anfänglich einfacher und schmerzt weniger, weil er nicht maximal gebeugt wird.

Mit einem Lächeln üben und nicht mit zusammengekniffenen Zähnen.

Wenn es nach einiger Übung mit dem Stuhl gut funktioniert, kann man den Stuhl gegen ein dickes Kissen austauschen.

 

Pflug – Alternativen

– mit Stuhl, mit dickem Kissen oder an einer Wand (Anfänger)

– Ohr-Knie-Stellung – Karna Pidasana (Fortgeschrittene)

– mit gespreizten Beinen – Supta-Konasana (Fortgeschrittene)

dabei rechter Zeh in die rechte Hand und linker Zeh in die linke Hand

 

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Nächste Woche: Teil 4, Fisch