(6) Kobra – Bhujangasana

 

kleine Kobra, Rückbeuge

 

 

Die Kobra, eine Rückbeuge, ist die sechste Asana in der Rishikesh-Reihe nach Swami Sivananda.

 

 

Der Sanskritname Bhujangasana setzt sich aus zwei Wörtern zusammen:

bhujanga – Kobra und asana – Stellung

Und tatsächlich erinnert die Position dieser Hatha-Yoga Übung mit dem erhobenen Kopf (und Rumpf) an eine Schlange mit aufgestellter Haube, um Gefahren rechtzeitig wahrnehmen zu können.

Die Kobra mit ihren vielen positiven Wirkungen ist auch ein Bestandteil des bekannten Sonnengrußes, der klassischen Übungsfolge zu Beginn einer Yogastunde.

 

Kobra – Wirkung auf den Körper

Auf der Körperrückseite stärkt die Kobra die Rücken- und Gesäßmuskulatur, dehnt und streckt die Wirbelsäule. Durch das Zusammenziehen und nach unten Schieben der Schulterblätter wird der Brustkorb geweitet und so die Brustmuskulatur gedehnt, daher für Patienten mit Atemwegsproblemen durchaus als therapeutische Ergänzung zu sehen.

Die Körpervorderseite wird während der Übung fest gegen den Boden gedrückt und sorgt so für eine sanfte Massage der inneren Organe, auch der Organe des Urogenitaltraktes. Also sehr zu empfehlen bei Menstruationsbeschwerden oder -schmerzen oder auch bei akuter Verstopfung.

 

Bitte Vorsicht bei:

  • einem  Magengeschwür
  • einem Bruch (Hernie)
  • Darmtuberkulose (Entzündung des Darms verursacht durch Mykobakterien)
  • einer Überfunktion der Schilddrüse
  • sehr hohem Blutdruck
  • bei akutem Bandscheibenvorfall oder anderen akuten Rückenverletzungen
  • Schwangerschaft

Gedehnte Muskeln in Bhujangasana

  • Brustmuskeln (Pectoralis)
  • gerade Bauchmuskeln (Rectus Abdomini)
  • Halsmuskeln
  • Hüftbeuger (Psoas)

Gestärkte Muskeln in Bhujangasana

  • Rückenstrecker (Longissimus) und breite Rückenmuskel (Latissimus)
  • Kapuzenmuskel (Trapezius)
  • Gesäßmuskeln (Gluteus)
  • Armstrecker (Trizeps)

 

Kobra – Wirkung auf den Geist

Bhujangasana ist eine öffnende Übung. Der Kopf wird nach oben gereckt. Die Kobra verleiht Mut, Mut zu hohen Idealen. Sie befreit von Ängsten und steigert das Selbstbewusstsein im positiven Sinne.

 

Kobra – energetische Wirkung

Kobra mit gestreckten Armen Foto by shutterstock

Die Kobra ist eine aktivierende und energetisierende Asana. Die Lebensenergie fließt entlang der Wirbelsäule nach oben zum Scheitelpunkt des Kopfes. Die Konzentration verbessert sich.

Durch die Öffnung des Brust- und Herzraumes kann Energie freier fließen und die Stimmung hebt sich.

 

Kobra und das zugeordnete Chakra

  • Vishuddha Chakra (Kehle)

 

Kobra – Warum?

In der Kobra wird die Wirbelsäule nach hinten gebogen (Rückbeuge). Dies wirkt einem Rundrücken, Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden und Muskelverspannungen entgegen.

Dadurch, dass der Bauch in die Matte gepresst wird, erhöht sich der Druck im Bauchraum, die Darmbewegung wird gefördert und Verstopfung kann sich bessern.

Bhujangasana verhilft zu einem gesunden Appetit.

Für Frauen ist die Kobra sehr zu empfehlen, denn sie sorgt für eine gute Blutzirkulation in den weiblichen Organen. Frauen mit unregelmäßiger oder schmerzhafter Regelblutung können hiervon profitieren.

 

Kobra – Tipps

Kopf zuerst nach vorne recken und dann erst nach oben.

Gesäß fest anspannen und in der Position, wenn möglich, auch den Beckenboden anspannen. Dies entlastet den unteren Rücken.

Bewußt Wirbel für Wirbel aufrichten und nur soweit aufrichten, wie angenehm. Die Aufrichtung sollte hauptsächlich aus der Kraft des oberen Rückens erfolgen und nicht aus den Armen.

Bewusst wieder Wirbel für Wirbel aus der Asana herausgehen.

 

Kobra – Alternativen

  • Kleine Kobra (Arme angewinkelt), siehe Foto
  • Sphinx
  • Katze-Kuh im Vierfüßlerstand (diagonal)

 

Rückenbeschwerden vermeiden

 

 

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

 

Nächste Woche: Teil 7, Heuschrecke